Was passiert mit Thomas Bernhards Texten, wenn man sie einer Klangwelt überantwortet, die in ihrer Unberechenbarkeit und Prägnanz ebenso böse funkelt wie die literarische Vorlage? Die Wiener Pop-Experimentalisten Modell Doo haben die Probe aufs Exempel gemacht – und einen virtuosen Mitstreiter ans Mikrofon gebeten: Robert Reinagl, Unruhestifter am Wiener Burgtheater, interpretiert hier 18 kurze Erzählungen aus dem Bernhard-Pandämonium „Der Stimmenimitator“ (1978) mit giftigem Witz und genuin österreichischer Lust an doppelbödiger Morbidität. Aus diesem Rohmaterial ist ein eigensinniges Album entstanden, in dem Bruchstücke avantgardistischer Unterhaltungsmusik mit Bernhards tödlichen Burlesken elektronisch kurzgeschlossen werden.