Novi Sad existieren seit Ende der Neunzehnhundertachtziger Jahre. Manche nennen sie die Element of Crime Wiens, viele haben noch keinen Ton von ihnen gehört. Sie waren und, ja, sind Außenseiter einer wurlert gewordenen lokalen Szene. „Novi Sad kracht nicht, rumpelt kaum, schmiegt nicht und schmeichelt nicht, sondern verlässt sich auf altmodische Tugenden wie Melodie und Gesang“, analysierte Der Haubentaucher. Mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung sind die «Großmeister des intimen Popsongs» (Falter) in Bestform. Schon der Name befremdete bisweilen: ist damit die schicksalsgebeutelte serbische Stadt gemeint? Oder eine abstrakte neue Traurigkeit? Dazu kommt das Oszillieren zwischen den Sprachen, oft auch innerhalb eines Songs: von Englisch über Altromanisch bis Jandl-Deutsch ist alles drin. Bisweilen macht es Sinn, das alles wieder auseinander zu klauben. Novi Sad lässt sich mit dem aktuellen Album („Wunderschönes Tier“) und dem „Best/OFF“-Querschnitt durch die Bandgeschichte elegant wieder- oder neu entdecken.