MONCD162: 11 Track CD Digipack mit 12 Seiten Booklet
Tracklist
1 Cruisen ohne Bling Bling
2 Immer mehr immer mehr
3 Achtungfertig
4 1000RR
5 Bissl JaJa
6 Anananda
7 Hunger
8 (In nomine) Tina
9 Das ist doch keine Liebe
10 Das ist VIEN
11 Wenns das hier nicht ist
LÖVEN. Hunger. Viel knapper, noch leuchtkräftiger geht es kaum. Hier möchte jemand die Welt fressen. Oder hat sie zumindest so gern. Nicht der schlechteste Namen für eine Band und ihr Debutalbum.
Man kommt ja nicht irgendwie auf Löven. Das Kämpferische, die Souveränität, der Gleichmut wird einem auch nicht einfach in die Wiege gelegt. Hier beginnt die Geschichte einer Band, eines Trios, eines Kollektivs, das nach vorne und nach oben will. Sie geht so:
Sänger und Songschreiber Sami Fischer wird 1982 als Sohn eines österreichischen Pfarrers und einer britischen Missionarin in einem kleinen Dorf in Oberösterreich geboren. Trotz dieser Vorgeschichte endet allerdings nichts in "Der Friede sei mit Dir". Der Vater verlässt die Familie, als Sami gerade fünf Jahre alt ist, Mutter und Kinder müssen über Nacht in die Großstadt übersiedeln. In Wien angekommen, versucht die Mutter ohne Geld und ohne Job im Frauenhaus unterzukommen. Sie wird abgelehnt. Es beginnt ein langer, steiniger Weg. Eine schwere Kindheit führt Sami zu einer schweren Jugend, in der die inneren Konflikte nachdrücklich Ausbruchsmöglichkeiten suchen.
Musik wird zum positiven Gegenpol zu zahllosen Schlägereien, Diebstählen und den "väterlichen" Züchtigungen diverser Männer des Kirchengemeindebundes. Sami fängt mit vier Jahren an Klavier zu lernen, mit acht Gitarre, schon als Teenager beginnt er, eigene Songs zu schreiben. Mit 18 wird er als talentierter Songwriter von einem Musikproduzenten entdeckt. Es folgen Kompositionen und Texte für österreichische Künstler, TV-Sendungen und fürs Radio. Sami spielt kontinuierlich in eigenen Bands, beginnt nach der Schule zu touren und gründet zusammen mit den Zwillingen Gregor und Paul Sailer die Alternative Rock-Band My Glorious. Die beiden kommen aus Niederösterreich, aus gutbürgerlichem Haus und sagen über die Beziehung zu Sami: "Hätten wir uns nicht über die Musik gefunden, wir wären niemals Freunde geworden. Sami hätte uns in der Schulzeit im Mistkübel versenkt".
Aber Gregor und Paul bringen etwas mit, das Sami noch nicht kennt - Stabilität. So entwickelt sich aus einer beständig wachsenden Freundschaft auch eine intensive musikalische Zusammenarbeit. Über zehn Jahre hinweg schreiben, produzieren und touren die drei miteinander. My Glorious bekommt einige Auszeichnungen, produziert in Kalifornien Alben mit Starproduzentin Sylvia Massy (Tool, Green Jelly, Danzig, Kylie Minogue u.a.) und tourt europaweit sowie in den USA. So richtig vom Fleck kommt die Band allerdings nicht, 2016 erfolgt ein Reset. Sami, Gregor und Paul gründen eine neue Band, diesmal deutschsprachig. Sie nehmen sich zwei Jahre Zeit, um alles in Frage zu stellen – und erfinden zusammen mit dem Produzentenduo Popmaché aus Wien das Projekt LÖVEN.
Einige Zeit vergeht in der Suche nach dem passenden Sound und Outfit. Optisch springt bald eine Gestalt mit knallbunter, digital-kantiger Löwenmaske ins Bild. Das nachhaltig merkwürdige Signet der Löven – es steht für ein forsches, aber freundliches Selbstbewusstsein an den Schnittpunkten zwischen Pop, R’n'B, HipHop und Dance. Die erste Single „Anananda“ kleidet sich folgerichtig in ein modisches Korsett von Beats und Bässen. Noch vor dem Release im März 2019 wird der Track vom österreichischen Sender FM4 entdeckt und sogleich in Rotation genommen. „Anananda“ hält sich 5 Wochen in den FM4 Charts und 9 Wochen in den Radio Soundportal Charts, 2 Wochen davon an der Spitze. Eine gute Handvoll deutscher College Radios verliebt sich ebenfalls in „Anananda“ und hievt den Song ins Programm.
Die zweite Single „Immer mehr immer mehr“ veröffentlicht die Band im September 2019, das Musikvideo landet prompt bei FM4 wieder in der Rotation. Im Frühjahr 2020 wird von „Anananda“ ein spezieller „COVID-19“-Remix lanciert. Wirklich wuchtig gerät die nächste Single: „Das ist Vien“. Eine Liebeserklärung auf Distanz - oder doch eher ein Hassgesang mit Umarmungstendenz? Wenige Wochen später folgt „JaJa“ - auch das ein kleiner Hit, der weitere Aufmerksamkeit bringt.
Nach vier veröffentlichten Singles und einer EP erscheint nun Ende 2021 das Löven-Debutalbum. „Hunger“! Was bisher an Vorgeschmack entstanden ist, soll auf einem Longplayer zusammengefasst, verdichtet und um frische Songs erweitert werden (etwa die neue Single „Tina“), um eine Art Manifest des Löven zu bilden.
Man kommt nicht irgendwie auf einen Namen wie diesen. Das Kämpferische, die Souveränität, der Gleichmut wird einem auch nicht einfach in die Wiege gelegt. Hier beginnt die Geschichte einer Band, eines Trios, eines Kollektivs, das nach vorne und nach oben will. Diese Geschichte wird gerade geschrieben.