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monkey.
VÖ GSA: 01.06.2018
MONCD0145 (Jewelcase-CD im Schuber)
Vertrieb: Hoanzl, Rough Trade
»Wien darf nicht verwechselbar mit dem Zentralfriedhof werden« Michael Häupl
Wir sind nicht unzufrieden mit dem, was wir Ihnen auf und mit diesem Tonträger präsentieren können. Im Gegenteil. Wie immer behaupten wir (und das wohl mit einem gewissen Recht, das aus lockerer Ernsthaftigkeit resultiert), es wäre das Beste des Jahrgangs. Die Essenz. Die wesentlichen Namen, Akteure, Musik- lieferant/inn/en anno 2018. In, aus und für die Stadt, die dieser Compilation ihren Namen gibt – und aus allen Tonspuren herauszuhören ist (wenn man sich ein wenig hineinfühlt).
Ein Song-Kleinod aber geht uns ab. „Ein letztes Wienerlied“. Es handelt sich um ein Stück der höchst populären Gruppe Wanda. Oder, exakter, um eine Komposition rund um einen Text des Kabarettisten und Theaterdirektors Kurt Robitschek, der einst in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts für Hermann Leopoldi, der dem Nazi-Terror in die USA entflohen war, geschrieben wurde. Er hat ihn nie erreicht. „Es war mir eine Ehre“, sagt Marco Michael Wanda, „statt Leopoldi dieses Lied zu Ende zu komponieren und zu singen.“ Wie immer die Geschichte geht: es ist ein Abgesang auf Wien, eine sentimentale Distanznahme, ein Fundstück mit dunklem Zeitkolorit und zugleich erschreckend zeitloser Bitterkeit. Wir haben den Song nicht freibekommen, es hieß, Wanda hätten noch viel mit ihm vor. Egal. Jedenfalls werden wir dem Sänger und Kopf der Gruppe diese Zeilen zum Lesen geben, wenn wir wieder anklopfen: eine Sammlung von Liedern, die etwas über diese Stadt, ihre Bewohner, ihre Vergangenheit und eventuell auch etwas über ihre Zukunft sagen möchte, kommt ohne dieses spezielle letzte Wienerlied nicht aus. 2019 dann! „Schottenring“ aber ist, immerhin, kein billiger Ersatz. Andererseits: was alte und neue Mitspieler wie Kreiml & Samurai, Musser & Schwamberger, Sir Tralala, Kollegium Kalksburg, Paul Plut, Jugo Ürdens & Co. von sich geben, braucht auch keine Konkurrenz zu fürchten.
Vienna Rest In Peace! Die Stadt der lebenden Toten ist eine sterbenswerte Stadt, glaubt man einigen der wortgewaltigen, spielfreudigen Akteure hier. Morbidität als Klischee? Wir schwören: extra bestellt haben wir diesen Grundton nicht. Die passende Coverillustration dann aber doch.
WIEN MUSIK 2018 Viel Vergnügen, wir hören uns bald wieder.
Tracklisting:
1. Kreiml & Samurai Feat. Monobrother: „Wiener“
2. Jugo Ürdens: „DiesDas“
3. Naked Cameo: „Phony“
4. a.geh Wirklich? Feat. Louie Austen: „Herrgott“
5. Erstes Wiener Heimorgelorchester: „In Fahrtrichtung“
6. 5K HD: „Ice Bird“
7. Vienna Rest In Peace: „Sterbenswerte Stadt“
8. Oehl: „Neue Wildnis“
9. Fred Schreiber & Das große Komplott: „Wien am Meer– Conny Dix Remix“
10. At Pavillon: „All Eyes On You“
11. Bertram: „Bohemian“
12. Wanda: „Schottenring“
13. Granada: „Ottakring“
14. Fuzzman & The Singin' Rebels Feat. Wiener Beschwerdechor: „Haltet Abstand!“
15. Paul Plut: „Vota“
16. Buntspecht: „Brennnesseln“
17. Kollegium Kalksburg: „Krone Heute Österreich“
18. Die Buben im Pelz Feat. Voodoo Jürgens: „Geisterstadt der lebenden Toten“
19. Neuschnee: „Stadtrandkind“
20. Felix Kramer: „Es woa nix“
21. Sir Tralala: „Der uroide Wanderer“
22. Musser & Schwamberger: „Gablenzgasse“