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CD: monkey. / Rough Trade (MONCD141)
LP: monkey./ Rough Trade (MONLP023)
VÖ: 16.06.2017 (CD) / 08.12.2017 (LP)
Digipack CD/ 12'' LP, 140g, bedrucktes Innersleeve, 500 Stück limitiert
Der Mann ist zweifelsohne eine Legende der österreichischen Musikgeschichte, Sub-Kategorie „Austropop“ – Wilfried Scheutz, kurz: Wilfried. Der 1950 in Bad Goisern geborene Sänger hat bis heute gültige Pionierarbeit geleistet. Hits wie „Mary oh Mary“ oder „Ziwui ziwui“ machen ihn zu einem Vorreiter der „Neuen Volksmusik“, die leichtfüssig die unüberwindbar scheinenden Gräben zwischen Volksmusik, volkstümlicher Musik, Pop und Rock bezwang und Stars wie Hubert von Goisern, Attwenger oder Broadlahn hervorbrachte.
Wilfried erwies sich generell als äusserst lernfähig und vielseitig interessiert. Blues, Rock, Disco – kein Genre, das der Sänger mit der markanten, kratzigen Stimme und dem kantig-ländlichen Selbstbewusstsein nicht ausprobierte. Songs wie „Lauf Hase lauf“, „Orange“, „Highdelbeeren“ oder „Südwind“ sind längst Klassiker. Als frühes Mitglied der EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) trug er zur Profilierung der späteren Mega-Erfolgs-Truppe bei, mit dem Falco-Produzenten Robert Ponger wilderte im Disco-Revier. Ein Auftritt beim Eurovisions-Songcontest 1988 wurde zum leidigen Tiefpunkt einer bewegten Karriere: null Punkte, letzter Platz.
1996 gründete Scheutz – nach Tätigkeiten als Schauspieler, Sprecher, Autor und Gastronom – die A-cappella-Gruppe 4Xang, die ihre Premiere im „K&K Hofbeisl“ in Bad Ischl feierte, wo schon der junge Wilfried seine ersten musikalischen Gehversuche unternommen hatte. 2009 folgte „Fathers’n’Sons“, gemeinsam mit Sohn Hanibal („5/8erl in Ehr’n“). Zwischen Vater und Sohn ergab sich in weiterer Folge eine intensive Zusammenarbeit - gemeinsam mit Carlos Barreto-Nespoli hat Hanibal Scheutz auch das vorliegende Album „Gut Lack“ produziert.
Gut Lack - eine schlichte Verballhornung von „ Good Luck“? Eine Beschwörung? Todernste Ironie? Nun: dass Wilfried Scheutz aktuell nicht nur Erfreuliches zu gewärtigen hat, ist publik geworden. Dass sich aber auch Positives berichten lässt - und für einen Künstler ist das ein gelungenes Werk in höchster Intensität -, gibt Mut, Energie, Zuversicht. Der späte Johnny Cash stand als Leitfigur Pate. Plastischer, greifbarer, lebendiger hat man Wilfried vielleicht überhaupt noch nie gehört. Das ist kein Alterswerk, das ist keine eitle Selbstbespiegelung, das ist kein Fall für das Austropop-Archiv – „Gut Lack“ ist ein Statement eines unbändigen Willens. Und sicher nicht das letzte.